Ein Trojaner der Autobahnplaner?

Hallo zusammen,

die folgende Geschichte ist frei erfunden, oder könnte sich ernsthaft jemand vorstellen, dass so etwas passiert ist?

— Satire ein ———————————————————————————————-

Sommer 2013 in der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Ein Straßenplaner legt etwas genervt den Telefonhörer zurück, weil er eben erfahren hat, dass die Landesregierung ernsthaft den Ausbau der Bundesstraße B4 als Alternative zur A39-Planung prüfen will.

„So ein Mist, jetzt habe ich den Kaffee über die neuen Rasthofpläne im Abschnitt 7 der A39 gekippt. Gerade wollte ich das Ding einem anderen Kuhkaff zuschieben. Naja, auch egal, das habe ich eh versaut, dann muss die Anlage eben zwischen Jembke und Tappenbeck bleiben.“ ärgert sich der Verkehrsplaner.

Er nimmt die tropfnassen Pläne hoch, knüllt sie zusammen und ab in den Papierkorb damit. „Was ist denn das da für ein vergilbtes Stück Papier unten drunter?“, er überlegt weiter. „Mmmh, die Gemeinde Weyhausen wünscht blablabla … eine zusätzliche Abbiegespur an der B188? Ups, das wollte ich doch schon vor Jahren klären. Zu spät, jetzt mache ich das zusammen mit der A39, also ab in die Tonne damit.“

„Moooment, da kommt mir eine Idee!“, denkt er laut vor sich hin. „Wenn sich die Leute so sehr die Abbiegespur wünschen, dann mache ich denen jetzt ein Angebot!“ Er sinniert weiter: „Der Gemeinderat Weyhausen wird das durchwinken und in Tappenbeck gibt es so eine schöne unbürokratische Regelung, dass der Bürgermeister sogar ohne Ratsbeschluss zustimmen kann. Mit etwas Glück sorgt das sogar noch für Ärger innerhalb der blöden Bürgerinitiative vor Ort und die entsorgt sich selber. Dann kann ich wieder ohne lästige Nachfragen schalten und walten. Bürgerbeteiligung und Transparenz, wie mich das abtörnt.“ Er räuspert sich kurz und denkt weiter: „Ich kann einfach den Flächennutzungsplan am Knoten A39/B188 ändern, spare mir den Ärger mit den Umweltschützern und nicht zuletzt vereinfacht es das nervige Planfeststellungsverfahren. Herrlich!“ „Hoffentlich kommt es Niemanden in den Sinn, dass ich auch Autobahnplaner bin…“ lässt er in feinster Rumpelstilzchen-Manier verlauten.

— Satire aus ————————————————————————————-

Wie gesagt, frei erfunden und so etwas kann es ja zum Glück auch nicht geben in unserem Land, wo alles nach Plan läuft. 150 Meter zusätzliche Abbiegespur zur A39-Auffahrt sollen rechts oben auf dem Bild entstehen, damit sich durch den Ort Weyhausen kein Rückstau mehr bildet. Was auf den ersten Blick als eine logische und erfreuliche
Maßnahme erscheint, hat allerdings einen faden Beigeschmack. Denn die
verantwortlichen Straßenplaner, planen eben auch die Autobahn durchs
Boldecker Land. Wie wir leider wissen, nicht immer im Sinne der
betroffenen Bürger. Bürgerbeteiligung und Transparenz scheinen auch im
aktuellen Fall wieder einmal auf der Strecke zu bleiben!?

Einen wachsamen Start in die Woche,

Norbert Schulze

Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de

Der Inhalt dieses Beitrages ist meine
persönliche Meinung. Er wurde von keiner Redaktion auf Richtigkeit
und/oder Vollständigkeit geprüft und stellt nicht notwendiger Weise die
Meinung der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“ dar
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