Der Kirchweg soll der Autobahn A39 geopfert werden. – Jetzt Einwendungen schreiben

Hallo zusammen,

diesmal beginne ich mit einem Zitat von einem noch aktiven Lokalpolitiker: „Wenn die A 39 trotz aller Einwände gebaut wird, werden Ihre Kinder sowohl einen
Radweg an der K 101 als auch eine Unterführung der A 39 im Bereich des Kirchweges
nutzen können. Beides, Radweg und Radwanderweg, waren nicht vorgesehen und
wurden immer wieder behördlicherseits abgelehnt.
Dies habe ich erreicht, obwohl ich aus der Bevölkerung kaum Unterstützung erfahren
habe.“

Fast auf den Tag genau zwei Jahre später, nachdem diese Zeilen in einer E-Mail an mich geschrieben wurden, musste der gute Mann beim InfoAbend der Autobahnplaner am 08. Oktober in Weyhausen erfahren, dass man auch ihn an der Nase herum geführt hat. Denn, wie von mir schon immer befürchtet, scheren sich Autobahnbauer selten um traditionsreiche Kirchwege.

Einige Tage vorher, hatte sich derselbe Ratsherr noch darüber beschwert, warum seine Gemeinde eine Rechtsberatung für das Planfeststellungsverfahren haben muss. In dem Ratsbeschluss sah er sogar eine vermeintlich A39-feindliche Positionierung der Gemeinde… Für mich zeigt sich in diesem kleinen Beispiel die gesamte Tragik hier im Boldecker Land. Bist du nicht für die Autobahn, dann bist du automatisch dagegen!? Aber dass es schlicht fahrlässig ist, sich nicht rechtzeitig bis ins Detail mit einem Autobahnbau vor der eigenen Haustür auseinanderzusetzen, und im Planfeststellungsverfahren seine Rechte einzufordern, egal wie man zur A 39 steht, sollte doch jedem Menschen klar sein!?

Und während sich die Boldecker mit sich selbst beschäftigen, planen ortsfremde Beamte hier das größte Bauprojekt seit dem Elbe-Seiten-Kanal. Den A39-Planern kann es nur recht sein, wenn wir uns hier gegenseitig das Leben schwer machen, anstatt gemeinsam die Pläne bis zum 05. Dezember zu studieren und bis zum 19. Dezember Einwendungen einzureichen. Je weniger Einwendungen bis dahin eingegangen sind, umso einfacher wird für sie der Weg zum Planfeststellungsbeschluss. Auch ohne unseren Kirchweg, ohne genügend Lärmschutz z. B. in Tappenbeck und mit einer rund um die Uhr geöffneten Tank- und Rastanlage, die den „Lückenschluss“ zwischen Jembke und Tappenbeck bedeuten würde. Selbst vielen Grundeigentümern ist nicht klar, dass sie im Rahmen der notwendigen Flurbereinigung ihren Besitz bzw. ihr Erbe durch Landaustausch verlieren können, obwohl sie eigentlich gar kein Land auf der geplanten Trasse haben.

Es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass die Samtgemeinde Boldecker Land im Rathaus den Bürgern bei der Erstellung der Einwendungen unterstützt. Nur die Einwendungsgründe müssen die Einwender vorher selbst formulieren. Ideen dazu kann man sich am Samstag, den 22.November 2014 bei einem Einwendungs-Office von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Tappenbecker Sportheim holen.

Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier wünsche ich zum Amtsantritt am kommenden Montag viel Glück, gute Nerven und diplomatisches Geschick! Es wird keine leichte Aufgabe sein, den Lokalpolitikern zu etwas mehr Objektivität – ohne A39-Schwarz-Weiß-Brille – zu ermutigen. Zumindest haben die Gemeinden noch etwas länger Zeit, Einwendungen zu schreiben und Rechte zu sichern. Denn ohne Einspruch, kein Anspruch! Jetzt Online-Einwendungen schreiben!

Bis dann,

Norbert Schulze

Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de

Der Inhalt dieses Beitrages ist meine
persönliche Meinung. Er wurde von keiner Redaktion auf Richtigkeit
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Meinung der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“ dar
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