LBU fordert regionaldienliche B 4 anstelle unfinanzierbarer A 39

B-4-Ausbau – doppelt so nützlich und nur ein Viertel so teuer wie eine A 39

Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) fordert für den neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) die Einstellung des B-4-Ausbaus anstelle der A 39. LBU-Vertreter Eckehard Niemann kritisierte, dass Minister Dobrindt und das Bundesverkehrsministerium – voreilig und ohne eine regierungsinterne Abstimmung der Umweltwirkungen – zunächst einmal die A 39 in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft habe. „Das ist zwar nur die dritthöchste Dringlichkeitskategorie“, so Niemann, „aber im Gegensatz zur unsinnig-schädlichen A 39 ist der B-4-Ausbau regionaldienlich und realistisch finanzierbar.“ Die Investitionskosten bei der B 4 lägen mit nur 0,25 Milliarden um 0,7 Milliarden Euro unter denen einer A 39. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis betrage bei der A 39 allenfalls 2,1 – erreiche dagegen aber beim B-4-Ausbau den doppelt so hohen Wert von 4,1. Die Umweltzerschneidungen und Landverluste betrügen bei der B 4 ebenfalls nur einen Bruchteil der durch die A 39 zu erwartenden Schäden. Im Gegensatz zur A 39 trete durch die Ortsumfahrungen der B 4 eine wirkliche Entlastung der Ortschaften ein.

Auch die Angaben des Dobrindt-Ministeriums zum angeblichen Nutzen einer A 39 bezeichnet der LBU als „weitgehend unrealistisch und hergesucht“: Die Prognose-Annahmen hinsichtlich der Verkehrszahlen der A 39 seien deutlich zu hoch gewählt. Total unrealistisch sei zudem die Annahme, dass eine Reisezeit-Beschleunigung z.B. von zwanzig Minuten von PKW- und LKW-Fahrern generell dazu genutzt würde, für diese Minuten eine bezahlte Arbeit zu suchen und sie so zu nutzen. Auch die Hypothese, die A 39 schaffe eine zusätzliche Verbindung zwischen den Wirtschaftsräumen in Süd- und Ostdeutschland und der Nordsee, stoße sich hart an den geografischen und verkehrlichen Realitäten. Die behaupteten „Raumwirksamkeits-Vorteile“ z.B. von Haldensleben, Ludwigslust, Salzwedel oder Lüchow entlarvten ihre Unsinnigkeit durch die Tatsache, dass diese Räume nicht durch den Ausbau von Bundesstraßen wie der B 71, B 248 oder B 188 erschlossen würden und dass die Querspange B 190n durch die Altmark wegfalle.

Der LBU zeigte sich zuversichtlich, dass der von der niedersächsischen Landesregierung angemeldete B-4-Ausbau doch noch an die Stelle der A 39 treten werde: infolge der noch ausstehenden Beteiligung des Bundesumweltministeriums und durch die anstehende Öffentlichkeitsbeteiligung. LBU-Vertreter Niemann: „Die A 39 ist unsinnig und infolge fehlender Finanzen nicht realisierbar – der B-4-Ausbau und alternative Verkehrskonzepte sind im Interesse unserer Region dringend angesagt!“

Quelle:
Pressemitteilung des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz.
Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V.
Regionalgruppe Ostheide – Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24 29553
Bienenbüttel