Leserbrief: Mündige Politiker gebraucht

Zur Berichterstattung über die jüngste Tappenbecker Ratssitzung schreibt Eva Gresky:

An der A39 scheiden sich die Geister, werden grundsätzliche Denkrichtungen deutlich. Eine sehr moderne Sicht der Problematik wird durch die Bürger im Boldecker Land vertreten, die sich kritisch mit dem Für und Wider der A39 auseinandersetzen. Sie lassen sich nicht fraglos die Heimat durch politische Beschlüsse zerstören, sondern sie suchen nach Informationen über den wirtschaftlichen Nutzen von Autobahnen. Sie befragten schon mehrmals politisch unabhängige Fachleute, die auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik forschen. Sie möchten diese Erkenntnisse mit den für die Planung der A39 verantwortlichen Politikern diskutieren und nach umweltverträglichen Alternativen zur Bewältigung des Verkehrs suchen.

Die althergebrachte Denkweise dagegen zeigen einige Politiker, wie z. B. der Bürgermeister der Gemeinde Tappenbeck, Ronald Mittelstädt. Offensichtlich hat er Angst davor, ein offenes Gespräch mit den Gemeinderäten und den Bürgern zusammen über das Schicksal der Gemeinde zu führen, deren Wohnqualität vom Bau der A39 massiv verändert werden wird.. Er will abwarten, bis die Planfeststellung beginnt, nach dem Motto „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.“ Das ist politisch bequem, das ist der Kommunalpolitiker, der nur brav abnickt, egal was „die da oben“ beschlossen haben. Zum Glück für die Gemeinde Tappenbeck gibt es aber noch andere Ratsmitglieder, die mit politischer Vernunft und unter Einbeziehung der Bürger die Zerstörung ihrer Gemeinde durch die A39 abwenden wollen.

Es geht übrigens nicht nur um Tappenbeck: Wir alle brauchen mündige Politiker, die mitdenken und uns vor umweltzerstörerischen Großprojekten bewahren, gerade im Zeichen der drohenden Klimakatastrophe.

Veröffentlicht am 04.12.2013 in der Aller Zeitung