Pressemitteilung: Boldecker Bürgerinitiative gegen A 39 auf Erfolgspfad

Die Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land sieht sich bei ihrem Ziel, die volkswirtschaftlich unsinnige und regional schädliche Autobahn A 39 zu verhindern, weiterhin auf einem erfolgreichen Weg. Karin Loock als Vorsitzende der Bürgerinitiative baut auf eine klare Mehrheit der Bürger, die in Abstimmungen und durch Unterschriften klar zum Ausdruck gebracht hätten, dass sie den Bau der A 39 bzw. der damit zusammenhängenden Tank- und Rastanlage eindeutig ablehnen. Dieses Votum hätten sich mittlerweile auch die Gemeinderäte in Jembke und Tappenbeck zu eigen gemacht.

Die A-39-Gegner verweisen auf sage und schreibe zehn Studien, die belegen, dass neue Autobahnen den davon betroffenen Regionen keinen Vorteil hinsichtlich ihrer Entwicklung oder ihrer Arbeitsplätze bringen. Der renommierte Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Gather werde dies bei einer Veranstaltung am 4.9. um 19:00 Uhr im Schützenheim Lessien vor Ort belegen und erläutern.

Der von der neuen niedersächsischen Landesregierung beim Bund angemeldete Ausbau der B 4 als Alternative zur A 39 werde derzeit von der Straßenbaubehörde durchgeplant. Auch für die Orte zwischen Ehra und Tappenbeck brächte eine A 39 nur eine kaum merkbare Entlastung von den belastenden Blechlawinen, während Ortsumgehungen die Dörfer wirklich nachhaltig beruhigen würden. Deshalb, so Karin Loock, dürfe es auch keinen präjudizierenden A-39-Planfeststellungsbeschluss vor einem sachlich fundierten Vergleich mit den Alternativplanungen geben.

All diese Gründe sprächen eindeutig dafür, die unsinnige Ex-Wahlkampfautobahn A 39 rasch aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen, damit sie andere regionaldienliche Verkehrsprojekte nicht weiter blockieren könne. Die von einer relativ übersichtlichen Lobbygruppe rund um die Spitze der IHK Lüneburg-Wolfsburg aufgestellte Forderung nach der A 39 sei zudem nicht von VW initiiert – VW fordere vor allem den raschen Ausbau der Elbe-Seiten- und des Mittellandkanals.

Die fehlende wirtschaftliche Bedeutung der A 39 spiegele sich denn auch in ihrem sehr schlechten Nutzen-Kosten-Verhältnis, so dass die A 39 mit großer Wahrscheinlichkeit aus den knappen Finanzmitteln nicht finanziert werde. Auch die von den Bürgerinitiativen zwischen Lüneburg und Wolfsburg und ihrem Schutz- und Klagefonds vorbereiteten und bereits vorfinanzierten Klagen gründeten sich auf handfeste und gut belegte Argumente und auf dem Nachweis massiver Planungsfehler.

Nachdrücklich bestätigt wird all dies nach Ansicht der A-39-Gegner durch ein Gutachten, das die Samtgemeinde Boldecker Land im Jahre 2009 von der Hannoverschen Firma „Planerwerkstatt 3“ erstellen ließ. Dieses Gutachten kam eindeutig zu dem Ergebnis, dass beim Bau der A39 überwiegend negative Auswirkungen auftreten würden. Zitat:“ Die Samtgemeinde kann nicht viel gewinnen, aber viel verlieren!“ „Das Boldecker Land verliert mit der Autobahn mittendurch endgültig seine dörfliche Unschuld!“ Dieses Gutachten wurde bis heute von den Vertretern der Samtgemeinde in keiner Form gegenüber den Bürgern transparent gemacht. Auch hier zeige sich erneut eine Informationspolitik, die für die Bürger nachteilig und so nicht zu akzeptieren sei.

Dass es diesem Zusammenhang zum Rücktritt des Tappenbecker Bürgermeisters Herbermann kam, sei letztlich seine persönliche Entscheidung. Die Vorstellungen der überwiegenden Anzahl der Bürger des Ortes Tappenbeck waren nicht deckungsgleich mit seinen Vorstellungen zur Autobahn. Die Vertreter der Bürgerinitiativen drückten ihre Erwartung aus, dass Herr Herbermann sich seiner Rolle als politischer Vertreter in der Samtgemeinde und im Kreistag als gewählter Vertreter der Bürger bewusst sei und in seinen ausstehenden Positionierungen ihre Interessen und ihre Mehrheitsmeinung vertrete.

Offizielle Pressemitteilung der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land. Sprecherin der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“: Karin Loock, Hauptstr. 43, 38477 Jembke.