Tappenbecker Spatzen pfeifen auf die A39

Hallo zusammen!

Montagabend bei der öffentlichen Ratssitzung der Gemeinde Tappenbeck hatten sich gut 30 Bürger als Zuschauer eingefunden. Offensichtlich bewegt die A39 immer noch viele Einwohner! Die gleich zu Beginn durchgeführte Bürgerfragestunde, hinterließ bei einigen Personen eine blutdrucksteigernde Wirkung.

Doch schlaue Politik-Füchse wie der Tappenbecker Bürgermeister Niklas Herbermann lassen sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen und wissen was in solchen Situationen zu tun ist. Natürlich kann man über die Anregung an den Gemeindevorsteher, seinen „Geist zu erweitern“, wie es von unserem Mitstreiter Günter Lamprecht formuliert wurde, geteilter Meinung sein. Nur wenn plötzlich der Fokus nur noch auf diese Äußerung liegt und der dahinter stehende Gedanke vollkommen ignoriert wird, dann könnte man da auch eine Taktik dahinter vermuten!? Eine „Majestätsbeleidung“ durch einen „Nicht-Tappenbecker“ hat natürlich Wirkung und bringt dem gescholtenen Bürgermeister unvermittelt Beistand. So etwas ähnliches habe ich bei einer Großveranstaltung mit dem ehemaligen Bokensdorfer Bürgermeister auch schon erlebt. Das scheint irgendwo in einem „Handbuch für Bürgermeister“ zu stehen?

Fakt ist: Tappenbeck ist nun mal keine Insel, kein gallisches Dorf. Die Bedrohungen sind vielfältig, sei es nun lokal mit der Weyhäuser-Ortsumgehung oder die Träumereien von einigen Autobahnlobbyisten.

Während der eigentlichen Ratssitzung fühlte sich Herr Herbermann wieder in seinem Element, besonders die Namensgebung einer neuen Straße im Baugebiet am neu geplanten Sportzentrum schien nach seinem Geschmack zu sein. Der „Spatzenring“ sorgte für einige Heiterkeit in der angespannten Stimmung. Anschließend brachte Ratsherr Kai Schneider mit dem Punkt 7 der Tagesordnung den Wunsch nach einer Bürgerbefragung zur geplanten Autobahn A 39 auf den Tisch. Der Bürgermeister hielt sich zurück, nur mit geschickt eingestreuten Bemerkungen schien er alles in (s)eine Richtung zu lenken. Der Tenor im Rat: „Eine Bürgerbefragung wäre zu teuer und wir können sowieso nichts gegen die Autobahn tun“. Kai Schneider zog darauf seinen eingebrachten Tagesordnungspunkt zurück und beantragte einen Beschluss des Rates. Der Bürgermeister profitierte nun abermals von seiner langjährigen Erfahrung und wusste nur allzu gut, dass man während einer Ratssitzung keine zusätzlichen Beschlüsse aufnehmen darf. Somit kann dieser Beschluss erst bei der nächsten Ratssitzung erfolgen. Die Form dieses Hinweises und die kleinen Nebensätzen gegenüber dem Ratsherrn Schneider könnte man auch als den Versuch empfinden, jemanden bewusst wie einen kleinen Schuljungen aussehen zu lassen!?

Anscheinend lässt sich der Tappenbecker Bürgermeister lieber zusammen mit „großen Vögeln“ auf dem vom Abriss betroffenen Sportgelände für Pressefotos ablichten? Den „kleinen Vögeln“ widmet man nun lediglich eine Straße und will offenbar nicht wissen, ob sie noch hinter einem stehen. Vielleicht sollte man aber auch daran denken, dass die kleinen Spatzen oft in Scharen auftreten und ziemlich schlau für ihre Bedürfnisse nerven können. Sie werden ihren Weg finden und so wird es letztendlich einen Dominoeffekt aller betroffenen Orte in Richtung Vernunft geben. Wir Bürger müssen zwar einiges erdulden, uns aber nicht alles gefallen lassen oder gar den Kniefall vor der Obrigkeit vollziehen.

Frohe Ostern,

Norbert Schulze

Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de

Der Inhalt dieses Beitrages ist meine
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Meinung der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“ dar
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Online-Artikel der Lokalpresse:

Gifhorner Rundschau: Mit dem Wind – gegen die A 39

Aller Zeitung: A-39-Bau in Tappenbeck: Keine Befragung der Bürger