Umweltverband LBU für realistische Kostenschätzung der A 39

Umweltverband LBU für realistische Kostenschätzung der A 39 und gegen Benennung der A 39 als „Limburger-Bischofs“-,  „Schönefeld-Gedächtnis“-,  „Elbphilharmonie“- oder „Leuphana-Libeskind“-Autobahn

Anlässlich der aktuellen Kritik im Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds, dass bei vielen Großprojekten die Kosten – zwecks leichterer Bewilligung auf politischer Ebene – zunächst künstlich klein gerechnet würden, um dann nach der Antragsbewilligung zu explodieren, erinnert der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen auf die Kostenentwicklung der geplanten A 39:  Während deren Kosten im Jahre 2004 noch mit 0,45 Milliarden angegeben worden seien, müssten Politik und Planer mittlerweile eingestehen, dass diese Autobahn mindestens 1,1 Milliarden kosten werde – was vermutlich bei weitem nicht ausreiche. 

“Damit sinkt natürlich auch das sowieso von Anfang an schlechte Nutzen-Kosten-Verhältnis weiter rasant in den Bereich volkswirtschaftlicher Unwirtschaftlichkeit“, so LBU-Vertreter Eckehard Niemann, „vermutlich wäre das Ex-Wahlkampf-Projekt von Ex-Kanzler Schröder bei wirklich seriöser Kostenschätzung niemals in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswege-Plans gelangt!“

Der LBU gehe davon aus, dass ein derart unsinnig-teures Projekt angesichts der Finanzmittel-Knappheit nunmehr aber nicht abermals in den neuen Bundesverkehrswege-Plan 2015 gelangen werde.  Die Forderung des Steuerzahlerbunds nach künftig wirklich realistischen Kostenprognosen und nach dem Ende eines „unwirtschaftlichen und verschwenderischen Umgangs mit Steuergeldern“ sei auch bei der A 39 endlich ernst zu nehmen. 

Der LBU wandte sich aber gegen Vorschläge, die A 39 in Anlehnung an andere überteuerte Verschwendungs-Bauten künftig als „Limburger-Bischofs–Autobahn“, „Elbphilharmonie-Piste“, „Flughafen-Schönefeld-Gedächtnis-Strecke“ oder als „Leuphana-Libeskind-Trasse“ zu bezeichnen. Der Aspekt der Überteuerung, so LBU-Sprecher Niemann, werde durch solche Namen sicher zutreffend gegeißelt, der  nachgewiesene Aspekt der nachweislich vollständigen Unsinnigkeit dieser Autobahnplanung komme aber bei diesen Begriffen zu kurz. Der LBU plädiere deshalb dafür, bei der bewährten Bezeichnung „Nonsensautobahn“ zu bleiben.  Allerdings sei gegen einen Wettbewerb um möglichst treffende Charakterisierungen dieser geplanten Autobahn natürlich nichts einzuwenden.

Quelle: Pressemitteilung Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. Regionalgruppe Ostheide – Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24 29553 Bienenbüttel