Länderübergreifender Widerstand gegen Autobahn-Hosenträger A39-A14-B190n

Die

Zukunfts-Chancen der Altmark dürfen nicht einer
Autobahnlobby-Ideologie geopfert werden!

Nach der jüngsten Veröffentlichung eines Vorentwurfs zum
Bundesverkehrswegeplan 2015 – 2030 verweist der Landesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) auf die Tatsache, dass
das Bundesverkehrsministerium die geplante Querspange B 190n
(von Salzwedel nach Bad Bodenteich) nur im „Weiteren Bedarf“
platziere. Diese Absage an deren Bau sei ein deutliches
Zeichen dafür, dass der Bund auch die anderen Teile der
sogenannten „Hosenträger-Variante“ (nämlich A 39 und A 14)
nicht mehr ernsthaft zu realisieren gedenke.

Zur Vorgeschichte dieser „Hosenträger“-Variante führt der LBU
aus: „Nach der deutschen Einheit planten alle norddeutschen
Bundesländer gemeinsam in der „Verkehrsuntersuchung Nordost“
(VUNO) eine Ost-West-Verbindung, die in Form eines Autobahn-X
sowohl Lüneburg und Magdeburg als auch Schwerin und Wolfsburg
verbinden sollte. Dieser Plan wurde von Ex-Kanzler Schröder
(für die SPD-Wahlkämpfe in Ostdeutschland einerseits und für
die in Niedersachsen andererseits) dahingehend vollständig ins
Gegenteil verkehrt, dass statt des X nun H verfolgt wurde –
nämlich zwei Autobahnen parallel (mit einem räumlichen Abstand
von nur  70 km): die A
39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg und die A 14 zwischen
Schwerin und Magdeburg. Um die ursprüngliche Idee einer
Ost-West-Verbindung zumindest dem Schein nach aufrecht zu
erhalten, plante man nun zusätzlich einen „Querspangen“-Neubau
zwischen A 39 und A 14, die als „B 190n“ von Salzwedel
(Sachsen-Anhalt) quer durch die Altmark nach Bad Bodenteich
(Niedersachsen) verlaufen sollte. Die VUNO hatte diese
„Hosenträger-Variante“ (aus A 39 und A 14 plus Querspange B
190n) zuvor als „offensichtlich unsinnig“ verworfen.   

Starke Bürgerinitiativen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und
besonders auch in der Altmark wehren sich deshalb gegen diesen
„Hosenträger“ und die damit verbundene  Planung eines
Querspangen-Neubaus, weil dieser eine völlig überflüssige und
zerstörerische Schneise quer durch die Altmark-Landschaft
schlagen würde. Diese Trasse sei vermutlich nur dem Einfluss
des Bad Bodenteicher Politikers Reese geschuldet, der als
graue Eminenz die CDU im Kreis Uelzen auf diesen Kurs gebracht
habe. Tatsächlich aber wollten die allermeisten Bürger
Salzwedels (und die Verkehre aus diesem Raum) ja mitnichten
nach Bad Bodenteich, sondern entweder nach Wolfsburg oder nach
Uelzen bzw. Hamburg. Dafür aber existierten bereits die
Bundesstraßen B 248 (Salzwedel – Wolfsburg) und B 71
(Salzwedel – Uelzen), die leicht und kostengünstig auszubauen
seien. Dies sei auch deshalb nötig, weil die LKWs selbst beim
Bau der Neubau-Querspange B 190n natürlich nicht den viel
weiteren und bemauteten Autobahn-Umweg über Bad Bodenteich
wählen würden, sondern die kürzeren und  billigeren
Direkt-Bundesstraßen nach Wolfsburg oder Uelzen.
All diese
„Hosenträger-Nonsensplanungen“, so LBU-Vertreter Eckehard
Niemann, bedrohten nun massiv auch die Zukunftschancen
Salzwedels und der Altmark, weil sowohl A 39 als auch A 14 sehr
wahrscheinlich nicht finanziert oder gebaut würden und die
Querspange B 190n sowieso nicht. Die verantwortlichen Politiker
in Salzwedel, im Altmarkkreis und in Sachsen-Anhalt sollten
deshalb rasch auf ihre frühere Positionierung einer klaren
Ablehnung der B-190n-Neubautrasse zurückkehren – zugunsten eines
Ausbaus der vorhandenen Bundesstraßen. Dies mache
regionalpolitisch ebenso Sinn wie die parallelen Forderungen
nach einem Ausbau der B 4 (anstelle einer A 39) und der B 189
(anstelle einer A 14). Der LBU und die A-39-Gegner würden
weiterhin solidarisch mit den Bürgerinitiativen in
Sachsen-Anhalt für die Verhinderung von A 39, A 14 und B 190n
kämpfen, nötigenfalls auch mit aussichtsreichen Klagen. Ganz
nach dem Vorbild des A-14-Widerstands.

Quelle:
Pressemitteilung des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz.
Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V.
Regionalgruppe Ostheide – Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24 29553
Bienenbüttel