Naturschützer weisen bedrohten Wachtelkönig an A-39-Trasse nach

Außer durch „massive Planungs- und Verkehrsprognose-Fehler und die quasi aussichtslose Finanzierung“ sieht der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die geplante Autobahn A 39 (Lüneburg – Wolfsburg) und
auch die Querspange B190n (Bodenteich – Salzwedel) durch neue Naturschutz-Tatsachen entlang der A-39-Trasse vor dem Aus. Nachdem Naturschutz-Experten bereits darauf hingewiesen hatten, dass das Abschneiden von 150 Brutpaaren der europaweit bedrohten Gartenammer (Ortolan) von deren Restvorkommen im Ostkreis Uelzen nicht durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichbar sei, bekräftige nun auch das Vorkommen des Wachtelkönigs das Ende der A39.

LBU-Regionalsprecher Günter Schäfers wies darauf hin, dass die unter allerhöchstem EU-Schutz stehende Vogelart Wachtelkönig (Wiesenralle) nunmehr eindeutig an den Bodenteicher Seewiesen nachgewiesen wurde. Naturschutz-Experten des NABU hätten dort in der Nähe der A-39-Trasse drei Exemplare nachgewiesen und
hierüber bereits die Straßenbau- und Naturschutzbehörden informiert. Der Wachtelkönig, der bereits andere Verkehrsprojekte in Bedrängnis brachte, steht „als stark gefährdete Art“ in der EU-Vogelschutz-Richtlinie in der höchsten Schutzstufe „SPEC 1“.

Im Verlauf der bisherigen A-39-Planung hätten viele namhafte Naturschutz-Vertreter bereits kontinuierlich gegen die zusätzliche Barriere-Wirkung der A 39 auf Wildwechsel, gegen die Schädigung höchst sensibler Lebensräume bspw. entlang des FFH-Gebiets Ilmenau und gegen die Durchschneidung des Grünen Bandes entlang der früheren Grenze argumentiert. Sie könnten sich dabei auf ähnliche Bedenken und Stellungnahmen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und des Bundesumweltministeriums berufen, die sich für die ernsthafte
Prüfung des alternativen Ausbaus vorhandener Bundesstraßen ausgesprochen hätten.

Diese Bedenken würden nun auch noch durch weitere BUND-Nachweise seltener Libellenarten (Zierliche Moosjungfer, Große Moosjungfer) und der seltensten heimischen Orchideenart (Kleines Knabenkraut) im Grünen Band weiter bekräftigt. In diesen Zusammenhang gehöre auch der Nachweis zumindest eines Seeadler-Brutpaares auf der geplanten Autobahntrasse. LBU-Vertreter Schäfers zeigte sich überzeugt, dass auch all diese Naturschutz-Fakten die demnächst anstehenden Klagen gegen die A 39 zum Erfolg führen würden.

Quelle: Pressemitteilung vom Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. Regionalgruppe Ostheide – Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24,  29553 Bienenbüttel